Blumen für Friedhof wählen

Welche Blumen für Friedhof sind am besten?

Blumen für Friedhof

Die Bedeutung des Rituals sowohl im Leben eines Menschen als auch der gesamten Menschheit. ist unüberschätzbar. Eines der zahlreichen Alltagsrituale, die wir (oft unbewusst) beibehalten, sind eben Blumen für Friedhof. Dies ist eine ziemlich interessante, weltweit gepflegte Tradition, deren genauen Ursprung sich nicht exakt definieren lässt, weder zeitlich noch räumlich. Man weiß nämlich nicht genau, wann die Menschen auf den Gedanken kamen, ihren gestorbenen Verwandten bzw. Freunden und Bekannten Blumen am Grab zu hinterlassen. Höchstwahrscheinlich ist der Brauch noch älter als die Gräber selbst.

Warum bringt man also Blumen auf den Friedhof? Einerseits ist es leicht erklärt. Im Laufe des Lebens schenken wir ja gerne Blumen den (Groß)Eltern und Geschwistern, Ehepartnern oder ArbeitskollegInnen usw. Da uns mit dem physischen Tod eines Menschen zwar sein Körper verlässt, die innere Verbundehnheit aber weiterlebt und manchmal gar intensiver wird, setzt man die zu den Lebzeiten gepflegten Traditionen fort. Indem wir also unseren gestorbenen Freunden und Verwandten Blumen bringen, drücken wir damit aus, dass diese Menschen in unserem Herzen und Gedächtnis immer noch präsent sind.

Andererseits haben Blumen für Friedhof auch einen symbolischen Ausmaß. Das Grüne gilt allgemein als hoffnungs- und trostgebende Farbe. Ein mit Blumen gefüllter Friedhof steht nicht nur für Sich-Abfinden mit dem Tod, sondern manifestiert vielmehr die Bestrebung, diesen zu überwinden. Religiöse Menschen glauben an jenseitiges Wiedersehen mit ihren Geliebten. Man muss jedoch kein regulärer Kirchengänger sein, um darauf hoffen zu dürfen, dass es mit dem Tod nicht alles endet.

Soviel zur Einleitung. Der folgende Beitrag befasst sich vor allem mit dem praktischen Aspekt von Friedhofsblumen, d.h. wir beantworteten die am häufigsten gestellten Fragen, wie etwa: Welche Art von Blumen bringt man gewöhnlich auf den Friedhof? Sind echte Blumen immer besser als Kunstpflanzen? Wie sieht es mit den Schädlingen aus, also welche Blumen fressen die Insekten besonders gerne? usw. Nebenbei fügen wir ein paar allgemeine Informationen und interessante Einzelheiten über diese traurigen, aber zugleich schönen Brauch hinzu.

Blumen für Friedhof
Blumen für Grab

Welche Blumen für Grab?

Heute denkt man über die Frage „Welche Blumen für Grab?” eigentlich seltener als in den früheren Zeiten, als es noch ziemlich präzise Regel dafür gab, welche Art von Pflanzen sich für den Friedhof „eignen” und welche eben nicht. Letzten Endes kommt es auf persönliche Vorlieben und Vorstellungen sowie darauf, was für Blumen die verstorbene Person besonders lieb hatte.

Nichtsdestoweniger erfreuen sich die immergrünen Pflanzen wohl der größten Beliebtheit. Diese hängt wiederum mit deren Symbolik zusammen, denn das immergrüne Laub symbolisiert das ewige Leben. So gelten z.B. Thuja und Scheinzypressen sogar als Lebensbäume. In manchen Sprachen sieht man das schon an der Bezeichnung dieser Pflanzen, wie im Polnischen, wo Thuja nämlich „żywotnik” heißt (das polnische Wort „życie“ bedeutet auf Deutsch „Leben“).

Selbstverständlich finden auch andere Blumen im Totenkult durchaus Verwendung. Dazu gehören vor allem folgende Arten:

  • Lilie – die Meinung mögen hier sehr unterschiedlich sein, aber viele Menschen empfinden weiße Lilien definitiv als Grabblumen, obwohl man sie auch bei fröhlichen Angelegenheiten verwendet, beispielsweise im Brautstrauß;
  • Rose – dieses Liebessymbol passt auch ganz gut zu der am Friedhof herrschenden Trauerfeier-Atmosphäre. In Deutschland bringt man Rosenkränze auf den Grab besonders oft, unter anderem zum Geburtstag der Gestorbenen. Allerdings sind die Rosen ziemlich anspruchsvoll, wenn es um die Pflege geht. Sie brauchen nämlich viel Sonne und eignen sich nicht so gut für kleine Grabstellen.
  • Vergissmeinnicht – hier spricht der Name der Pflanze für sich selbst. Diese feine himmelblaue Blume, verziert mit einem wunderschönen gelben Schlund, bildet eine symbolische Andeutung darauf, dass diejenigen Menschen, die nicht mehr unter den Lebenden verweilen, stets in unseren Gedanken und Gefühlen leben. Anders als Rosen, wächst diese Blume auch im Schatten ganz gut und gehört daher zweifelsohne auf die Gräber.
Welche Blumen für Grab
Blumen für den Friedhof

Boden umgraben

Oben haben wir bereits darauf hingewiesen, dass Blumen für Friedhof wenig Wasser erfordern sollten. Sie wachsen dann wesentlich länger und brauchen keine voll beleuchtete Stelle. Will man den Boden umgraben, so ist es auch wichtig, ## zu wissen, welche Art von Erde sich um das Grab herum befindet. In der Regel ist der Boden entweder:

  • lehmig;
  • sandig;
  • oder er besteht aus Schwarzerde.

Die Bepflanzung des Grundes schützt die Graberde vor Austrocknung sowie intensiven Regenfällen (damit die Erde nicht wegschwemmt). Daher bilden Grüngräber eine so häufig gewählte Lösung. Die darin leicht zu pflanzenden Frühblüher machen dann im Frühjahr einen farbenfrohen Eindruck. Dazu eignen sich z.B. die pflegeleichten Polsterstauden. Eine Rolle spielt auch die Beleuchtung, also:

  • viel Licht;
  • Halbschatten;
  • Schatten.

Alle diese Aspekte wirken sich auf die Pflanzenwahl aus. Es gibt nämlich Blumen, deren charakteristisches Merkmal ihre Schlichtheit ist. Sie haben keine Angst vor Halbschatten oder Dürre. Deshalb eignen sie sich insbesondere für solche Gräber, die man (aus unterschiedlichen Gründen) nicht regelmäßig besuchen kann.

Was wir jedenfalls raten würden, ist: keine seltenen, besonders wertvollen Blumen am Grab pflanzen lassen. Die Ursache ist leider ganz einfach: solche Pflanzen werden oft gestohlen. Es mag bedauernswert oder gar schockieren klingen, aber wie wir alle wissen, gibt es für manche Menschen keinerlei ethische Hemmungen.

Außer dem menschlichen Faktor, der glücklicherweise nicht sehr oft vorkommt, bilden die Natur- und Tierwelt die größte Gefahr für Blumen auf dem Grab. Sowohl Insekten als auch größere Tiere, wie etwa Kaninchen, können die von uns hinterlassenen Blumen zerstören bzw. Ganz einfach gefressen. Um dies zu verhindern, kann man entweder spezielle Fernhaltemittel kaufen und benutzen oder aber entsprechende Blumenarten pflanzen, die für potentielle „Bedrohungsträger“ unattraktiv sind. Dies bezieht sich in erster Linie auf Lavendel und Hortensien. Da Lavendel aber keine für den Friedhof herkömmliche Pflanze ist, kann man zwischen andere Blumen etwas Lavendelöl träufeln, sodass der Geruch die Kaninchen vom Grab fernhält.

Welche Blumen kann man jetzt auf dem Friedhof pflanzen?

Besonders in den herbstlichen Monaten, also Oktober-November, taucht oft die Frage auf: „Welche Blumen kann man jetzt auf dem Friedhof pflanzen?”. In Europa und Amerika gilt der 1.11 nämlich als Allerheiligen-Tag, also ein Kirchenfest, an dem die Gläubigen einerseits der christlichen Heiligen gedenken, andererseits aber auch aller verstorbenen Menschen. Eigentlich gilt erst der 2.11 als Allerseelentag, allerdings erfolgt die Gräbersegnung bereits am vorherigen Nachmittag, also am ersten Novembertag. Spricht man von Grabflanzen- bzw. Blumen, die sich für die Herbstzeit am besonders eignen, so sind es vor allem:

  • Stiefmütterchen, die gleichzeitig Abschied und Erinnern symbolisieren;
  • Knospenheide – ein wirklich schöner, frost- und regenresistenter Herbstblüher;
  • Aster ist ebenfalls wetterfest, verfügt über edle Farbpalette (weiß, rosa und blau) und fügt sich perfekt in diverse Grabenpflanzungen ein;
  • Herbstenzian, dessen Name bereits auf die Jahreszeit, in der diese Blume am besten zu pflanzen sei, hindeutet;
  • Purpurglöckchen – eine wahre Augenweide, ob dunkelrot oder grün mit roter Unterseite.

Außer denjenigen Pflanzen, die wir auf der obigen Liste sowie in früheren Kapiteln bereits erwähnt haben, sind auch Nelken als Trauerblumen ziemlich beliebt. Einer besonderen Popularität erfreuen sich Blumensträuße mit Kunststoffbasis. Sie lassen sich sehr einfach in den Boden pflanzen und bleiben in der gewünschten Position gut fixiert.

Blumen für den Friedhof

Ein nicht seltener Zweifel, der bei der Wahl von Blumen für den Friedhof auftaucht, betrifft das Dilemma: echt oder künstlich? Aktuell betrachtet man dies oft aus einer rein pragmatischen Perspektive, insbesondere in den (Groß)Städten, wo man den Friedhof nicht so häufig besucht, wie in einem Dorf. Man entscheidet sich also für Kunstpflanzen wegen ihrer Haltbarkeit sowie der Fähigkeit, verschiedenen ungünstigen Wettereinflüssen zu widerstehen. Auch das Pflegeproblem entfällt natürlich, was insbesondere dann von Bedeutung ist, wenn man keine Möglichkeit hat, das Grab oft genug zu besuchen.

Künstliche Blumensträuße kann man mit lebenden Pflanzen kombinieren. Die unausgesprochene Regel lautet dabei: Maß halten. Ein buntes Blumenensemble fällt zwar augenblicklich auf, sieht aber aus der Nähe nicht mehr so anspruchsvoll aus. Daher empfiehlt es sich, lieber auf ruhige, nicht schreiend-irritierende Naturtöne zu setzen. Andererseits ist es natürlich eine höchst individuelle Angelegenheit, sodass man Begriffe wie „erlaubt“ oder „ nicht erlaubt“ eigentlich gar nicht verwenden sollte. Schließlich handelt es sich hierbei um den intimsten Teil unseres Lebens, nämlich das Umgehen mit dem Tod.

Zusammenfassend könnte man sagen, dass die Frage „Welche Blumen für Friedhof?“ in jedem einzelnen Fall eine andere Antwort bekommt. Und so ist es auch richtig, denn kein anderer Mensch darf Ihnen ja vorschreiben, wie Sie ihrer verstorbenen Verwandten und Geliebten gedenken sollen. Daher können wir an der Stelle nur wiederholen, dass es üblich sei, den Toten die gleichen Blumenarrangements zu bringen, die wir auch als Geschenk an die Lebenden auswählen würden. Ob Rosen oder Lilien, Narzissen oder Nelken, oder vielleicht Frühlingstulpen – es gibt keine Pflanzenart, die dazu nicht „passt“, um die Erinnerung an unsere Nächsten symbolhaft wachzuhalten. Diese Liste lässt sich auch mit Gladiolen, Chrysanthemen, Callas oder Dahlien ergänzen. Alle diese Blumen können für Trauer und tiefe innere Verbindung stehen.