Eine der häufigsten Fragen, die vor uns steht, wenn wir und mit dem Weinanbau beschäftigen, ist: Wann Weinrebe schneiden. Ein rechtzeitiger und richtig durchgeführter Rebschnitt ist sowohl für normales Wachstum als auch für eine gute Ernte erforderlich. Allerdings verfügen nicht alle Gärtner über ein umfassendes Wissen darüber, wann und wie man Weinreibe schneiden sollte. Die Frage „Wann Weinreibe schneiden?“ geht also mit der Art und Weise bzw. mit dem Prozess dieser äußerst wichtigen Tätigkeit einher.
Der folgende Beitrag setzt sich zum Ziel, diese oft entstehende Informationslücke mit den wichtigsten Fakten und Tipps auszufüllen. Aus dem Text werden Sie alles Nötige über das Abscheiden von Weinreben zu verschiedenen Jahreszeiten erfahren. Außerdem bringen wir Ihnen das generelle ABC des Rebschnitts bei. Der Artikel richtet sich somit nicht nur an erfahrene Gärtner, sondern auch an Neulinge bzw. Gartenamateure.
Schneiden von Weinreben – das sollte man beachten
Bevor man die Wann-Frage beantwortet, wäre es sinnvoll, die Wozu- Wofür-Frage zu beleuchten. Da Sie diesen Text schon lesen, wissen Sie höchstwahrscheinlich, wieso es enorm wichtig ist, die Traubenrebe abzuscheiden. Wenn es jedoch nicht der Fall ist und die absolute Notwendigkeit dieses Verfahrens Ihnen nicht so klar zu sein scheint, möchten wir dies noch kurz erläutern. Also: warum überhaupt eine Weinrebe schneiden?
In erster Linie geht es hier um das richtige Wachstum sowie die Fruchtbildung. Aufgrund ihrer natürlichen Eigenschaften bilden die Traubenpflanzen mehrere Triebe und Büschel, die zwar eine gute Ernährung brauchen, diese aber eben wegen ihrer Großzahl nicht immer bekommen können. Schneidet man die Rebe nicht ab, so werden sie immer länger, sodass die Trauben schließlich schrumpfen.
Um diesen Prozess jedoch richtig durchzuführen, sollte man einige bedeutende Aspekte und Nuancen beachten. Zusammenfassend, geht es vor allem um folgende wissenswerte Merkmale eines gelungenen Rebschnitts:
- die Gartenschere muss scharf genug sein, um die einzelnen Rebe problemlos abzuschneiden, ohne dadurch Zeit zu verlieren;
- der Trieb sei in die Richtung der Knospe zu schneiden;
- der Fruchtpfeil sollte sich über dem Ersatzknoten befinden;
- die Rebe soll man immer nur einerseits abschneiden.
Das sind nun die wichtigsten Einzelheiten, an die man denken sollte, wenn man eine Weinrebe schneiden möchte.
Wie sollte man Reben schneiden?
Weinreiben schneiden ist zwar eine wichtige und verantwortungsvolle, aber nicht allzu schwierige Tätigkeit. Am Anfang braucht man einige Ratschläge (die wir Ihnen in diesem Beitrag mit Vergnügen erteilen), aber später sammeln Sie Ihre eigene Erfahrung, die dann weiterhelfen wird. Gut geeignet wäre dazu ein Werkzeug aus hochwertigem Stahl. Eine einfache, billige Klinge kann das Holz niederreißen, was zum Saftverlust und Verwundung der Pflanze führt. Dies schafft seinerseits ein günstiges Umfeld fürs Entstehen und Wachstum von Bakterien. Nicht zu vergessen sei auch, dass der Rebschnitt direkt über der Knospe erfolgen sollte, entlang des Internodiums. Sonst wird die Knospe im Winter erfrieren. Mehrjährige Triebe schneidet man an der Wurzel ab.
Geht es nun darum, wann genau man am besten die Reben schneiden sollte, so gehen die Meinungen der Gärtner dabei oft auseinander. Für jede Jahreszeit gibt es nämlich sowohl positive als auch negative Argumente, Gegner und Befürworter. So behaupten z.B. diejenigen Gärtner, die den Frühjahrschnitt nicht empfehlen, dass die Reben dann zu „weinen“ beginnen (es gibt in manchen Sprachen sogar eine Bezeichnung „weinende Reben“). Es handelt sich hier darum, dass der Saft den Weinstock hinabfließt und die Knospen überflutet, was zum Tod der Pflanze führen kann. In der Tat lässt sich dieses Problem aber vermeiden, indem man beim Abschneiden die Schnitte in die Richtung der Knospen macht, wie wir dies bereits erwähnt hatten (siehe zweites Kapitel dieses Artikels).
Das häufigste Argument gegen den Herbstschnitt bezieht sich darauf, dass die Pflanze sich während der Herbstzeit im Ruhezustand befindet. Das heißt, die Nährstoffe sind zu den Wurzeln abgeführt, weswegen das Abschneiden der Rebe die Nahrung der Traube teilweise beschränkt. Dies wird die Pflanze, laut den Gegnern des Herbstschnittes, vor der Überwinterungszeit schwächen. Wie Sie aber gleich sehen werden, gibt es dabei auch eine Methode, die negativen Nebenwirkungen zu vermeiden.
Reben schneiden 1 Jahr
Eine der Fragen, welche vor allem die Anfänger am häufigsten stellen, betrifft selbstverständlich die ersten Schritte. Und tatsächlich ist bei Reben schneiden 1 Jahr besonders bedeutend. Dies erfolgt gewöhnlicherweise im Sommer. Man untersucht die Triebe etwa im Juni und lässt nur die stärksten weiter wachsen (eins oder zwei von 3-4). Gleich zu Beginn des Herbstes kann man mit der Kürzung beginnen, damit die Rebe besser ausreift. Um den Busch während der Herbstzeit für die Überwinterung vorzubereiten, seien die Erst-Jahr-Reben abzuschneiden. Dazu messt man 2-3 Knospen (ab dem Bodenniveau) aus und schneidet die Triebe über der Knospe ab.
Der richtige Rebschnitt
Wie gesagt, raten einige Gärtner vom herbstlichen Rebschnitt von Büschen des ersten Jahres ab. In ihrer Argumentierung gehen sie davon aus, dass ein solches Vorgehen die Pflanze vor der Überwinterung verletzen könnte. Hat man aber eine gewisse Erfahrung hinter sich, so lässt sich dafür eine optimale Lösung finden. Daher sollte jeder selbst darüber entscheiden, ob der Rebschnitt im Herbst stattfinden sollte. Jedenfalls erfolgt der letzte Schnitt vor der Überwinterung gewöhnlicherweise gleich nach dem ersten Frost (ungefähr Anfang November, obschon dies natürlich sehr ortbedingt ist).
Das Traubenholz ist locker und porös, daher müsste man die Zweige bzw. Reben mit einer scharfen Gartenschere abschneiden, ohne dabei die Pflanze zu beschädigen.
Wann Weinreben schneiden?
Eine zwar ziemlich allgemeine, dafür aber realitätsbezogene Antwort auf die Frage „Wann Weinrebe schneiden?“ lautet: Das hängt von der jeweiligen Region ab, in der sich der Weinberg bzw. der Traubengarten befindet.
Der genaue Zeitpunkt der Schnittarbeiten stellt jeder Gärtner individuell fest, je nach den spezifischen Merkmalen seines Gartners sowie desjenigen Landes und Ortes, wo die Pflanze wächst. Was das Schnittschema an sich betrifft, so sieht es zweistufig aus:
- zuerst verarbeitet man diejenigen Sorten, die am widerstandsfähigsten gegen niedrige Temperaturen sind;
- erst dann geht man zu den anderen Traubensorten über.
Beim Beschneiden von Traubenreben sollte man bedenken, dass unser Ziel darin besteht, wenigstens zwei gesunde Triebe zu erhalten. Im nächsten Jahr werden es vier Triebe sein, dann sechs usw.
Weinrebe schneiden im Frühjahr
Der Frühlingsschnitt gehört zu den populärsten Jahreszeiten für diese Tätigkeit. Man schneidet die Reben somit ab, bevor die Säfte in Bewegung kommen. Wenn Sie diese Vorsichtsmaßnahmen nicht befolgen, wird der fließende Saft die Pflanze daran hindern, die Schnittstellen zu straffen. Infolgedessen verschlechtert sich der allgemeine Zustand der Traubenpflanze. Außerdem wird der Saft, der die Weinrebe hinunterfließt, die Knospen anfeuchten. Und dann kann man eine gute Frühjahrsente vergessen.
Wenn man also für Weinrebe schneiden Frühjahr wählt, dann erfolgt dies hauptsächlich in denjenigen Gebieten, die sich durch sehr kalte Winterzeit auszeichnen. Im Endergebnis entfernt man die gesamte Rebe, die im Winter erfroren ist. Darüber hinaus schneidet man die im Herbst gepflanzten jungen Trauben gleich mit dem Beginn der ersten warmen Tage. Eigentlich kann man mit der Arbeit anfangen, wenn die Temperatur über 5 Grad steigt.
Weinrebe – Sommerschnitt
Bei Weinrebe Sommerschnitt geht es um den sog. „Grünschnitt“ der Traubenreben. Während der Sommerzeit knifft man die unnötigen Triebe und wirft sie weg. Dies führt man vor allem aus hygienischen Gründen durch. Ein solches Vorgehen ermöglicht eine bessere Belüftung der Pflanze. Außerdem hilft es dabei, Früchte und Reben mit Sonnenlicht zu sättigen.
Unter der Voraussetzung, man befolge alle Sommerschnitt-Regeln, lassen sich nicht nur bessere Einträge erzielen, sondern auch ein gesunder Zustand sowie Langlebigkeit der Trauben sicherstellen. Den Sommerschnitt kann man vom ersten bis zum letzten Sommermonat durchführen.
Weinrebe schneiden im Herbst
Bei Weinrebe schneiden im Herbst sollte man folgende Aspekte bedenken:
- Der Schnitt sollte mindestens 1-2 Wochen nach der Ernte erfolgen, damit der Busch genug Zeit hat, um sich ein wenig zu erholen.
- Falls sich zu diesem Zeitpunkt noch viel Laub auf den Büschen befindet, sollte man einen „künstlichen Laubfall“ arrangieren, um das spätere Abschneiden der Weinreben leichter zu machen.
- Die Rebe schneidet man bis zum „lebendigen“ Holz (auf der Schnittstelle hat dieses eine hellgrüne Färbung).
- Beim Schneiden sollte man darauf achten, dass ca. 1-2 cm des Triebes über der „lebenden“ Knospe bleiben.
Am wichtigsten ist es, dass der Rebschnitt vor dem ersten Frost stattfindet. Eine Temperatur, die unter 3 Grad senkt, führt dazu, dass die Rebe spröde wird. Dann kann man die Triebe nämlich nicht richtig schneiden, denn sie fallen einfach ab bzw. werden abgebrochen.
Reben schneiden – Winterschnitt
Schneidet man eine junge Rebe im Herbst ab, so kommt es oft dazu, dass die Pflanze nicht richtig überwintern kann. Um die Pflanze davor zu schützen, müsste man die Triebe für den Winter unbeschnitten lassen. Mit dem Beginn des Frühjahrs kann man dann alle schwachen und erfrorenen Triebe ohne Probleme entfernen.
Wichtig ist natürlich, dass bei Reben schneiden Winterschnitt nach bewährten Regeln erfolgt. Die Weinreben sollte man nämlich so schneiden, dass 2 Triebe pro Strauch mit jeweils 3-5 Knospen übrigbleiben.
Rebe schneiden – Zeitpunkt
Resümierend, könnte man feststellen, dass bei Rebe schneiden Zeitpunkt zwar eine gewisse Rolle spielt, aber das Wie ist dabei nicht weniger wichtig als das Wann. Trauben sind für ihre Thermophilie, also die Vorliebe für die Wärme, bekannt. Daher sind Erfrierungen und Absterben der Weinreben im Winter leider kein seltener Fall. Um dies zu vermeiden, praktizieren die erfahrenen Gärtner den sog. „kombinierten Schnitt“. Diese Methode beruht darauf, dass man beim Herbstschnitt einen kleinen Teil von, sozusagen, „Reservesprossen“ übriglässt. Dadurch kann man alle gefrorenen Zweige entfernen, ohne dabei die Fruchtbarkeit der Pflanze zu beeinträchtigen.